Jochen Samuel Kibel

Kurzvita

  • seit 02/2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post-Doc) am Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie am Institut für Soziologie der TU Berlin
  • 01/2020 Wissenschaftliche Aussprache (summa cum laude)
  • seit 04/2020 Assoziiertes Mitglied des DFG-Sonderforschungsbereich 1265 „Refiguration von Räumen“ an der TU Berlin sowie Mitantragsteller für die zweite Förderphase
  • 10/2016 – 09/2019 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“ an der TU Berlin (Institut für Stadt- und Regionalplanung)
  • 2013–2016 Masterstudium Soziologie, Technische Universität Berlin
  • 2012–2013 Erasmusstipendium, Universidade Cátolica Portuguesa de Lisboa, Faculdade Ciências Políticas
  • 2009–2013 Bachelorstudium Soziologie und Politikwissenschaften Universität Konstanz

Kontakt

Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“
D-10623 Berlin

Sitz: Ernst-Reuter-Platz 1 | BH-A 340
D-10587 Berlin

jochen.kibel[at]tu-berlin.de

Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit –
Kollektivierungsdiskurse und ihre Codes der Verräumlichung

Unter dem ungewissen Erwartungshorizont spätmoderner Gesellschaften treten verschiedene Vorstellungen kollektiver Identität in Konflikt. Jochen Kibel zeigt: Im Streit um das Neue Museum in Berlin und das Militärhistorische Museum in Dresden artikulierten sich unterschiedliche Kollektivierungsdiskurse, in denen die Vergangenheit nach den Anforderungen der Gegenwart umgeformt wurde. Der retrospektive Blick gewährt damit immer auch die prospektive Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit. Die dynamischen Verhältnisse der Gegenwart bringen schließlich eine Form reflexiver Identitätsbildung hervor, in der auch die Fähigkeit anhaltender Selbstkritik in der Vergangenheit ›wiedergefunden‹ wird. Die Vorstellung einer wandlungsfähigen Identität gewährleistet dann ein Gleichbleiben im Strom der Zeit, durch beständige Kurskorrekturen.

Kibel, J. (2021). Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit: Kollektivierungsdiskurse und ihre Codes der Verräumlichung. Refiguration von Räumen: Vol. 2. Bielefeld: transcript. Open Access


Veröffentlichungen und Vorträge

  • Kibel, J. (vsl. 2022). Identität durch iterative Nicht-Identität.: Die Institutionalisierung der Dauernegation im postheroischen Selbstbild der Bundeswehr. In S. Bogner, G. Dolff-Bonekämper, & H.-R. Meier (Eds.), Identität und Erbe: Vol. 2. Instabile Konstruktionen. Weimar: Bauhaus-Universitätsverlag.
  • Kibel, J. (2021). Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit: Kollektivierungsdiskurse und ihre Codes der Verräumlichung. Refiguration von Räumen: Vol. 2. Bielefeld: transcript. Open Access
  • Kibel, J. (2021). Zweifeln als inkrementelle Gewissheit: Reflexive Identitätsbildung durch institutionalisierte (Selbst-)Kritik am Beispiel der Bundeswehr. In O. Dimbarth & M. Pfadenhauer (Eds.), Gewissheit: Beiträge und Debatten zum 3. Sektionskongress der Wissenssoziologie (pp. 634–647). Weinheim, Basel: Beltz Juventa.
  • Kibel, J. (2021). Wertekonflikt ohne Wertekonflikt: Die Werteverhältnisse des Neuen Museums Berlin. In J. Ess, E. M. Froschauer, E. Richter, & C. J. Schulte (Eds.), Kulturelle und technische Werte historischer Bauten: Vol. 6. Wertewandel: Prozesse, Strategien und Konflikte in der gebauten Umwelt (pp. 79–94). Berlin: Birkhäuser.
  • Kibel, J. (2021). Mit Schinkel streiten. In S. Bogner, S. Butenschön, Elżanowski, Jurek Herold, Stephanie, K. Krepelin, F. Michler, & G. Stapel (Eds.), Denkmalwelten und Erbediskurse: Festschrift für Gabi Dolff-Bonekämper (pp. 134–135). Berlin: Urbanophil Verlag.
  • Kibel, J. (2021). Wie kommt die Geschichte ins Museum?: Die Verräumlichung der Vergangenheit im Neuen Museum Berlin. In S. Bosančić & R. Keller (Eds.), Diskurse, Dispositive und Subjektivitäten: Anwendungsfelder und Anschlussmöglichkeiten der Diskursforschung. Wiesbaden: Springer.
  • Kibel, J. (vsl. 2021). Architektur. In Berek, M., Chmelar, K., Dimbath, O., Haag, H., Heinlein, M., Leonhard, N., Rauer, V., Sebald, G. (Ed.), 1. Handbuch Sozialwissenschaftliche Gedächtnisforschung: Grundbegriffe und Theorien (pp. 1–14). Wiesbaden: Springer.
  • Kibel, J. (vsl. 2021). Das Erbe der Stadt: Essay über die Refiguration der Vergangenheiten. In J. Beutmann, M. Clauss, C. Sandten, & S. Wolfram (Eds.), Die Stadt: Eine gebaute Lebensform zwischen Vergangenheit und Zukunft. Trier: WVT.
  • Kibel, J. (vsl. 2021). Erbe unter Spannung: Umstrittene Denkmale und die Refiguration der Vergangenheit. In B. Blättel-Mink (Ed.), Gesellschaft unter Spannung: Verhandlungen des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2020 (pp. 1–11).
  • Kibel, J (2021). Mit Jochen Kibel über kollektive Identitäten durch Museumsbauten. Das Neue Berlin – Podcast über Soziologie, Philosophie und Politik. Retrieved from https://dasneue.berlin/2021/04/13/mit-jochen-kibel-ueber-kollektive-identitaet-durch-museumsbauten/
  • Kibel, J. (2019). Junge Wissenschaft: „Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit“. TU Intern, p. 3.
  • Bogner, Simone/Gourinovitch, Oxana/Kibel, Jochen: »Einführung | Introduction. Industrie – Erbe – Landschaft | Industrie – Heritage – Landscape«, in: Simone Bogner et al. (Hg.), Denkmal – Erbe – Heritage. Begriffshorizonte am Beispiel der Industriekultur = Monument – patriomony – heritage ; industrial heritage and the horizons of terminology, Heidelberg, Holzminden: arthistoricum.net; Verlag Jörg Mitzkat 2018, S. 148-161.
  • Kibel, Jochen: »‚Historische Mission‘ und gebaute Zukunft. Raum-, Zeit- und Wissensbegriffe in der Stadtraumgestaltung der DDR«, in: Tino Mager/Bianka Trötschel-Daniels (Hg.), Rationelle Visionen. Raumproduktion in der DDR, Kromsdorf: Bauhaus-Universitätsverlag Weimar 2018, S. 65-78.
  • https://www.topoi.org/event/43343/
  • Von Lebensräumlichkeit und Lebensgeschichtlichkeit – Bedingungen und Möglichkeiten einer sozialen Raumzeit. In: der sozius – Zeitschrift für Soziologie. 2/2016, S. 175–189.
  • Stadthabitus und Stadtmythos. Die Rolle diskursiver Praktiken bei der Gestaltung städtischer und architektonischer Ensembles in Dresden. Akademiker Verlag: Saarbrücken 2014.