RINGVORLESUNGSREIHE „IDENTITÄT UND ERBE“

Im Rahmen der Ringvorlesungsreihe „Identität und Erbe“ ist am kommenden Dienstag (8. Juni, 18.30 Uhr, Videokonferenz) der Architekt Ronald Rietveld (Amsterdam) zu Gast. Der Vortrag berichtet über die künstlerischen Projekte des Studios RAAAF im Themenfeld der Erinnerungskultur.

„Hardcore Heritage“ steht für eine künstlerische Praxis, Denkmale und das mit ihnen verbundene kulturelle Erbe neu zu denken. Im Vorgang der Destruktion, durch die radikale Veränderung von Kontexten und durch scheinbar widersprüchliche Ergänzungen wird ein neues Spannungsfeld zwischen Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft eröffnet. 

Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. (Englische Zusammenfassung: https://www.identitaet-und-erbe.org/?p=3024#more-3024). Um online an der Vorlesungsreihe teilzunehmen, senden Sie bitte eine Email an: anmeldung@identitaet-und-erbe.org. Sie erhalten dann den Zugangslink zur Videokonferenz (Plattform Zoom), unter dem Sie alle Ringvorlesungen des Sommersemesters verfolgen können. Zudem können im Audio-Archiv des Graduiertenkollegs viele Vorträge der seit 2016 stattfindenden Reihe nachgehört werden. 

Ronald Rietveld studierte an der Amsterdam Academy of Arts. Er gründete 2006 gemeinsam mit seinem Bruder, dem Philosophen Erik Rietveld das multidisziplinäre Studio RAAAF [Rietveld Architecture-Art-Affordances]. RAAAF arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Architektur und Philosophie. In ortsspezifischen Kunstwerken setzt das Studio die Vorstellungen alternativer Welten um und macht diese begehbar. Die Interventionen laden dazu ein, etablierte Praktiken, Sehgewohnheiten und Konventionen zu hinterfragen. Die Arbeiten von RAAAF erhielten zahlreiche Auszeichnungen wie den Prix de Rome 2006 und den European Prize of Architecture 2017. Auf den Kunst- und Architektur-Biennalen in São Paulo, Istanbul, Chicago und Venedig waren die Arbeiten von RAAAF vertreten. 

Weitere Vorträge dieser Reihe:
15. Juni, Timothy Ingold (Aberdeen): The World in a basket | 22. Juni, Stefan Berger (Bochum): Erinnerung an Industrialisierung und Deindustrialisierung im globalen Vergleich – Industriekultur und ihre Erzählungen | 6. Juli, Oliver Sukrow (Wien): Alternative Spaces of Innovation: Spa Towns as Architectures and Landscapes of Health | 13. Juli, Arnold Bartetzky (Leipzig):  Erbe ohne Erben. Baudenkmäler nach Zwangsmigrationen zwischen Zerstörung, Verdrängung und Aneignung

Ausführliche Informationen zu allen Vorträgen finden Sie unter: 
https://www.identitaet-und-erbe.org/category/veranstaltungen/semestertermine/

GIOVANNI ANSELMO: PARTICOLARE DIE ENDLICHKEIT DER FREIHEIT 1990

Mit dem Film GIOVANNI ANSELMO: PARTICOLARE gibt die Kollegiatin Sarah Alberti einen Einblick in ihre Forschungsarbeit über das 1990 realisierte Ausstellungsprojekt „Die Endlichkeit der Freiheit“. In dem gemeinsam mit Grischa Meyer realisierten Film berichten er, Giovanni Anselmo, Wulf Herzogenrath und Heiner Müller über die inmitten der politischen Umbrüche des Nachwendejahres stattfindende Ausstellung. Seine Premiere hatte der Film Ende April im Rahmen des Kunstprojekts „Die Ballkone 2 – Scratching the Surface“:

Am Abend des 31. August 1990 eröffnete in Berlin das Ausstellungsprojekt „Die Endlichkeit der Freiheit“, ein einzigartiges Ausstellungs- wie kulturpolitisches Groß-Projekt der politischen Wendezeit. Internationale Künstler:innen hatten über die Sommermonate des Jahres 1990 geschichtsträchtige oder banal erscheinende Orte im Ost- wie Westteil der Stadt ausgesucht, um sie vom 1. September 1990 bis zum 7. Oktober 1990 mit anderen, neuen Inhalten aufzuladen. Giovanni Anselmo (*1934) konzipierte jeweils eine Arbeit für den Ost- und den Westteil der Stadt, entschied sich jedoch gegen den öffentlichen Raum und funktionierte zwei Innenräume zum White Cube um. In Ost-Berlin nutzte er dafür die Wohnung des Grafikdesigners Grischa Meyer in der 3. Etage der Pasteurstraße 40 im Stadtteil Prenzlauer Berg. Gemeinsam mit der Kunsthistorikerin und Journalistin Sarah Alberti erinnert er sich am originalen Ausstellungsort an den Sommer 1990.

Mit Filmausschnitten aus „Die Endlichkeit der Freiheit“ von Heinz Peter Schwerfel für Artcore Film / Defa Dokumentarfilmstudio, 1991

Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=mz-H4oyPdnQ

Weitere Informationen zum Projekt: www.endlichkeitderfreiheit.de

CENSORED? CONFLICTED CONCEPTS OF CULTURAL HERITAGE | CALL FOR PAPERS - DEADLINE VERLÄNGERT BIS 15.JUNI

Die Jahrestagung des Kollegs findet vom 25.-26. November 2021
in Weimar statt (bei pandemiebedingten Einschränkungen online).
Noch bis zum 15.Juni können Beiträge eingereicht werden.

Die Begriffe und Kategorisierungen als ›Cancel-Culture‹, ›Political Correctness‹, ›Call-Out-Culture‹ und ›Zensur‹ bestimmen die Kulturdebatten der Jahre 2020/2021. Das zeigen beispielsweise die Auseinandersetzungen über Forschungs- und Meinungsfreiheit wie auch die Diskussionen über Erinnerungsorte, Denkmalstürze und museale Ausstellungspraktiken. Als im vergangenen Jahr im Zuge der Black-Lives-Matter-Bewegung in den USA, England und Belgien Statuen von Generälen der Konföderation und Menschenhändlern angegriffen wurden, sahen sich die Protestierenden mit dem Vorwurf der Zensur, des Moralismus und des Bilderverbots konfrontiert. Ähnliche Schlagworte kursierten 2018, nachdem #MeToo eine kritische Neubewertung von öffentlich ausgestellten Kunstwerken ausgelöst hatte und weltweit mehrere Ausstellungen geschlossen oder verschoben und einzelne Exponate abgehangen wurden.
Das Ziel der Konferenz ist es, einen Beitrag zum Verständnis und zur Historisierung von Zensurdebatten, ihren Entstehungskontexten, ihrer Verbreitung, den beteiligten Akteur*innen wie auch den mit den Zensurdebatten verbundenen Argumentations- und Wahrnehmungsmustern zu leisten. In diesem Sinne wünschen wir uns Beiträge, die sich Zensur aus diskurs-, konflikt-, mediengeschichtlicher und/oder theoretischer Perspektive widmen.
ozial geregelten Bahnen, sondern konflikthaft verlaufen und damit durch Ausschlüsse und Ausgrenzungen gekennzeichnet sind? Wie werden solche Konflikte um Vergangenheit und Zukunft ausgetragen?

Wir bitten um Beiträge, die sich mit den dargelegten Fragen und Thesen kritisch auseinandersetzen. Wir streben einen aktiven Austausch unter den Teilnehmenden an und freuen uns über Einreichungen aus unterschiedlichen Forschungszugängen und -disziplinen. Die Beiträge sollen eine Redezeit von 20 Minuten nicht überschreiten. Abstracts (300 Wörter) und CV werden bis zum 15.06.2021 per E-Mail erbeten an:
cfp@identitaet-und-erbe.org

Über die Aufnahme in das Tagungsprogramm werden die Referent*innen Ende Juni 2021 informiert. Es ist geplant, die Beiträge in der Schriftenreihe des Graduiertenkollegs zu veröffentlichen. Die eingereichten Vorschläge dürfen daher noch nicht anderweitig veröffentlicht worden sein und müssen einen originellen Beitrag zum Thema des Calls aufzeigen. Die Deadline für die Abgabe der Vortragsmanuskripte ist der 10.11.2021.

Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Reisekostenzuschüsse können begrenzt gewährt werden. Den Call for Paper als PDF und weitere Informationen zum Graduiertenkolleg finden Sie unter:
https://www.identitaet-und-erbe.org/cfp-censored/

DFG-Graduiertenkolleg 2227 »Identität und Erbe«

Sitz:
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Architektur und Urbanistik
99423 Weimar, Geschwister-Scholl-Str. 8 (Raum 027)
Tel. +49 (0) 3643 - 583139
Email: wolfram.hoehne@uni-weimar.de
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