Um Spielfilme als Erlebnisräume historischer Ereignisse wird es in der vorletzten Ringvorlesung des Wintersemesters gehen. Dr. Rasmus Greiner (Universität Bremen) untersucht mit dem Begriff der „Cinematic Histospheres“ wie Filme unser Bild der Vergangenheit prägen:

RASMUS GREINER (BREMEN): CINEMATIC HISTOSPHERES. FILMISCHE ERLEBNISRÄUME IN DER AUDIOVISUELLEN ERINNERUNGSKULTUR

Ringvorlesung am 8. Februar 2022 um 18:30 Uhr

Spielfilme über historische Ereignisse, Personen und Lebenswelten erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Als Teil der audiovisuellen Erinnerungskultur modellieren sie historische Erlebnisräume. Diese Histospheres prägen unsere Vorstellungen von der Vergangenheit besonders wirkungsvoll, indem sie uns immersiv, emotional und körperlich in die dargestellten historischen Zusammenhänge einbeziehen.
Die Vorlesung richtet den Blick auf die vielfältigen Prozesse, die ein solches filmisches Geschichtserleben ermöglichen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der Untersuchung des filmischen Raum-Zeit-Gefüges, das im Schnittfeld zwischen filmischem Erleben, individuellem Erinnern und populären Geschichtsvorstellungen in ein referenzielles Verhältnis zur Vergangenheit gesetzt wird. An konkreten Filmbeispielen soll herausgearbeitet werden, inwiefern Geschichtsfilme nicht nur als Entwürfe historischer Welten, sondern auch als eigene Wahrnehmungsform – als ein spezifisch filmischer Zugang zur Geschichte – ausgestaltet werden.

Rasmus Greiner ist Researcher für Filmwissenschaft an der Universität Bremen. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Arbeitsbereiche Film und Geschichte, Audio History des Films, Filmgenres sowie Krieg und audiovisuelle Medien. Er promovierte 2012 an der Philipps-Universität Marburg zum Thema Die neuen Kriege im Film und wurde 2020 an der Universität Bremen im Lehr- und Forschungsgebiet Filmwissenschaft habilitiert. Aktuell leitet er das DFG-Projekt Filmkomödie nach dem Dritten Reich und erforscht darin deutsche Spielfilme aus den Jahren 1944/45, die erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fertiggestellt bzw. uraufgeführt wurden. Darüber hinaus ist er General Editor und Redaktionskoordinator der Zeitschriften Research in Film and History (www.film-history.org) und Nach dem Film (www.nachdemfilm.de). Jüngste Buchpublikationen: Cinematic Histospheres. On the Theory and Practice of Historical Films. London: Palgrave Macmillan 2021; Histospheres. Zur Theorie und Praxis des Geschichtsfilms. Berlin: Bertz+Fischer 2020; Audio History des Films. Berlin: Bertz+Fischer 2018 (zusammen mit Winfried Pauleit und Mattias Frey).

Zugangslink zur Videokonferenz: https://tu-berlin.zoom.us/j/67459970613?pwd=RFNKY3N0UmJzUmdLMnVxV0x5TG5hZz09 (Zoom, Meeting-ID: 674 5997 0613, Kenncode: 575515, Telefoneinwahl: 496971049922)

Die Ringvorlesung im Wintersemester 2021/22 endet am 15. Februar mit einem Vortrag von Dr. Felix Ackermann (Warschau). Tonaufnahmen der Vorträge können in unserem Podcast nachgehört werden. Weitere Informationen zu den Vorträgen des Sommersemesters werden im März unter https://www.identitaet-und-erbe.org/category/veranstaltungen/semestertermine/ angekündigt.   

STELLENAUSCHREIBUNG

Zum 1. Oktober 2022 schreibt das Graduiertenkolleg „Identität und Erbe“ 12 Promotionsstellen in Weimar und Berlin aus. Weitere Informationen:

DFG-Graduiertenkolleg 2227 »Identität und Erbe«
 
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Architektur und Urbanistik
 
Wissenschaftliche Koordination:
Dr. Wolfram Höhne
99423 Weimar, Marienstr. 9 (Raum 105)
Tel. +49 (0) 3643 - 583139
wolfram.hoehne@uni-weimar.de
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