Eiko Grimberg (Berlin): RÜCKSCHAUFEHLER

Ringvorlesung am 25. April (18.30 Uhr)
Bauhaus-Universität Weimar,
Marienstraße 13 C, Hörsaal A

Der Begriff Rückschaufehler (hindsight bias) bezeichnet eine durch die Kenntnis des tatsächlichen Ausgangs der Ereignisse verzerrte Erinnerung an die eigene Prognose. Die Vorhersage wird im Nachhinein korrigiert. Kurz gesagt, man möchte nicht wahrhaben wie falsch man einmal lag. Den diversen urbanen Legenden und Realitäten Berlins, denen Eiko Grimberg in diesem Projekt nachgeht, ist der (unbewusste) Wunsch nach historischer Korrektur gemein. Grimberg zeigt und kommentiert seinen fotografischen Essay „Rückschaufehler (2011-2020)“ zur architektonischen Neugestaltung der Mitte Berlins nach 1989. 

Eiko Grimberg (geboren 1971 in Karlsruhe) ist Künstler. Aktuell fotografiert er den Berliner Bezirk Neukölln, in dem er lebt und arbeitet. Zuletzt war sein Projekt „Rückschaufehler“ beim Europäischen Monat der Fotografie sehen. 

Der Vortrag kann im Livestream verfolgt werden: https://moodle.uni-weimar.de/mod/bigbluebuttonbn/externaljoin.php?s=Y5ZS9FfJ0bPy7Tcd8NgeoaU1iWkLIq3KmElQnh6rpOsVjR2GCA 
(Externes Passwort: GRK2227#Ringvorlesung)
Eine Aufnahme ist in unserem Podcast zu finden.

Call for Papers: WITH/OUT IDENTITY. ZUR FRAGE VON IDENTITÄTSKONSTRUKTIONEN IN RAUM, ERBE UND COMMUNITIES 

7. Jahrestagung des DFG-Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“
23.-24. November 2023, Bauhaus-Universität Weimar

Der Identitätsbegriff erfährt in verschiedenen Disziplinen eine kritische Bearbeitung und wird inzwischen aufgrund seiner Unschärfe und einer problematischen Tendenz zur Essentialisierung von unterschiedlichen Seiten abgelehnt. Für eine kritische Untersuchung von Identitätskonstruktionen greift die 7. Jahrestagung des DFG-Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“ aktuelle und gesellschaftspolitische Aushandlungsdiskurse um Erbe und Raum aus Sicht verschiedener Disziplinen auf.

Die Beiträge sollen eine Redezeit von 20 Minuten nicht überschreiten. Abstracts (max. 300 Wörter) und Lebenslauf werden bis zum 1. Juni 2023 (Einsendeschluss) per E-Mail erbeten an: cfp@identitaet-und-erbe.org.

Den vollständigen Call for Papers finden Sie auf unserer Webseite.

Neuerscheinung: CENSORED? CONFLICTED CONCEPTS OF CULTURAL HERITAGE

Ayşegül Dinççağ Kahveci, Marcell Hajdu, Wolfram Höhne, Darja Jesse, Michael Karpf, Marta Torres Ruiz (Hg.)

Wer danach fragt, wie sich soziale Entitäten auf die Vergangenheit beziehen, der findet umkämpfte Deutungen und Praktiken um ein kollektiv geteiltes Erbe vor. Dissens und Konflikte zwischen den Erbegemeinschaften stellen produktive Momente der Aushandlung von Vergangenheits-, Identitäts- und Erbeentwürfen dar und hinterlassen zugleich Auslassungen, Umschriften und Hinzufügungen. Der Blick auf all jenes, das als negativ oder unerwünscht gilt, was unterdrückt, ausgeschlossen, abgelehnt oder verhindert wird, offenbart neue Perspektiven: Er enthüllt wie sich soziale Gruppen über konkrete Identitätsvorstellungen formieren, lässt Narrative hervortreten, verfolgt die Aktualisierung der materiellen Formationen immaterieller Erbekonstruktionen.
Die hier versammelten Beiträge widmen sich konfliktbeladenen Erbeprozessen in Geschichte und Gegenwart. Sie setzen sich mit Mechanismen der inkludierenden und exkludierenden Aushandlung von Identität und Erbe anhand des titelgebenden Begriffes der Zensur auseinander. Zensur meint hier weniger ein Instrument der Kontrolle und Repression, als vielmehr ein diskursives Instrument in öffentlichen Debatten. Gegenwärtig wird von Zensur vor allem dann gesprochen, wenn der Umgang mit einem kulturellen Erbe kritisch beleuchtet oder gegen Kritik immunisiert werden soll. Die Autor:innen verfolgen die Verbindungslinie zwischen Identität und Erbe, indem sie nach der Teilhabe an kollektiven Erbeprozessen und zeigen, wie sich Konstruktionen von Identität nicht nur im Erbe manifestieren, sondern zugleich am Erbe ausgehandelt werden.

Mit Beiträgen von Anna Ainio, Arnold Bartetzky, Rachel Győrffy, Nasima Islam, Irakli Khadavgiani, Jochen Kibel, Friederike Landau-Donnelly, Kristina Leko, Patricia Lenz, Nnenna Onuoha, Lukas Rathjen, Natalie Reinsch, Anatol Rykov, Niloufar Tajeri und Klara Ullmanova.

Der Band 4 der Schriftenreihe des DFG-Graduiertenkollegs 2227 „Identität und Erbe“ ist im Buchhandel erhältlich (180 Seiten, 28 Abbildungen in Farbe zum Preis von 28,00 €) und erscheint im November 2023 als Open Source.

ISBN:978-3-95773-304-7

DFG-Graduiertenkolleg 2227 »Identität und Erbe«
 
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Architektur und Urbanistik
 
Wissenschaftliche Koordination:
Dr. Wolfram Höhne
99423 Weimar, Marienstr. 9 (Raum 105)
Tel. +49 (0) 3643 - 583139
wolfram.hoehne@uni-weimar.de
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