Petra Lange-Berndt (Hamburg): 

DAS INFIZIERTE MUSEUM. KONSTELLATIONEN VON INSEKT UND MENSCH IN DER ZEITGENÖSSISCHEN KUNST

Ringvorlesung am 9. Mai (18.30 Uhr)
Bauhaus-Universität Weimar,
Marienstraße 13 C, Hörsaal D (Raumänderung)

Ein Museum ist, wie jede Ausstellung, ein Ensemble von transversalen Verkettungen aus Raum, Materialien, Dingen, Bildern, institutionellen Strukturen, Publikum, Diskursen und Narrativen. Zahlreiche Künstler*innen und Kurator*innen haben sich mit diesen Konstellationen, ihren Archiven und Machtstrukturen kritisch auseinandergesetzt.
Vor allem nach der Dekolonisierung und der Popularisierung der Ökologiebewegung fragen diese Protagonist*innen zunehmend, wie Displays aktiviert und in Bewegung gesetzt werden können. Um diese Frage zu diskutieren, werde ich mich auf Strategien konzentrieren, die sich mit sozialen Insekten wie Bienen, Wespen, Ameisen und anderen Organismen wie Motten oder Mücken beschäftigen. Was passiert, wenn der White Cube in eine sechseckige Wabe verwandelt wird? Oder sich in ein Paradies für Larven und Maden verwandelt? Tragen diese schwirrenden, krabbelnden und wimmelnden non-humans dazu bei, das Ausstellungswesen neu zu perspektivieren? Welche Institutionskritik ist zu erkennen? Und wie steht es um die ungebetenen Gästen in Ritzen und Nischen, die nicht in die menschlichen Taxonomien und Ordnungen der Dinge passen? Wird es eine paradiesische Interspezies-Gemeinschaft geben, sind In- und Exklusionen zu verzeichnen – oder wohin weisen diese Insektengemeinschaften sonst?

Petra Lange-Berndt ist Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen die Vorgeschichte der Counterculture, kollaborative Kunstpraktiken und die Forschung zu Naturkundemuseen, Zoos und botanischen Gärten. Als Kuratorin ist sie unter anderem für die Hamburger Kunsthalle, die Akademie der Künste Berlin, den Hamburg Bahnhof und die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden tätig gewesen.

Der Vortrag kann im Livestream verfolgt werden:
https://meeting.uni-weimar.de/b/lil-wyn-b9k-a5g (Zugangscode: 652656)
Eine Aufnahme ist in unserem Podcast zu finden.

Call for Papers: WITH/OUT IDENTITY. ZUR FRAGE VON IDENTITÄTSKONSTRUKTIONEN IN RAUM, ERBE UND COMMUNITIES 

7. Jahrestagung des DFG-Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“
23.-24. November 2023, Bauhaus-Universität Weimar

Der Identitätsbegriff erfährt in verschiedenen Disziplinen eine kritische Bearbeitung und wird inzwischen aufgrund seiner Unschärfe und einer problematischen Tendenz zur Essentialisierung von unterschiedlichen Seiten abgelehnt. Für eine kritische Untersuchung von Identitätskonstruktionen greift die 7. Jahrestagung des DFG-Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“ aktuelle und gesellschaftspolitische Aushandlungsdiskurse um Erbe und Raum aus Sicht verschiedener Disziplinen auf.

Die Beiträge sollen eine Redezeit von 20 Minuten nicht überschreiten. Abstracts (max. 300 Wörter) und Lebenslauf werden bis zum 1. Juni 2023 (Einsendeschluss) per E-Mail erbeten an: cfp@identitaet-und-erbe.org.

Den vollständigen Call for Papers finden Sie auf unserer Webseite.

DFG-Graduiertenkolleg 2227 »Identität und Erbe«
 
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Architektur und Urbanistik
 
Wissenschaftliche Koordination:
Dr. Wolfram Höhne
99423 Weimar, Marienstr. 9 (Raum 105)
Tel. +49 (0) 3643 - 583139
wolfram.hoehne@uni-weimar.de
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