Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Architektur und Urbanistik
DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“
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Ausgehend von der Frage, wie die Verknüpfung von Erbe und Identitätskonstruktionen von gesellschaftlichen Gruppen mitgestaltet wird, hat die Dissertation das Ziel, die Arbeit der ehrenamtlichen Denkmalpflege in der DDR am Beispiel von Dresden darzustellen. Es geht darum, zu klären, wie das Engagement interessierter Bürgerinnen und Bürger in einem Kontrollstaat organisiert wurde, welchen Einfluss diese Gruppen auf die institutionalisierte Denkmalpflege und damit auf die Konstituierung und Tradierung des kulturellen Erbes in der DDR hatte und wie das bis heute nachwirkt. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt im Zeitabschnitt von 1965, jenem Jahr in dem sich die „Arbeitsgruppe ehrenamtlicher Denkmalpfleger beim Rat der Stadt Dresden“ konstituierte und dem Ende der DDR 1989/90. Nicht außer Acht gelassen werden aber die vorangegangenen bürgerschaftlichen Aktivitäten der Nachkriegszeit ab 1945, die maßgebend für die Etablierung und Entwicklung der ehrenamtlichen Denkmalpflege waren. Zudem soll es einen Abriss über die Weiterentwicklung des ehrenamtlichen Denkmalschutzes nach der politischen Wende bis heute geben.
Die bisher nur marginal untersuchte Tätigkeit der ehrenamtlich Beauftragten für Denkmalpflege hat sich nur bedingt schriftlich niedergeschlagen und der Erfahrungsschatz der Zeitzeugen droht mit diesen allmählich zu verschwinden. Auf Grundlage von Zeitzeugeninterviews soll das Wirken dieser Personengruppe ermittelt werden und somit ihr Einfluss auf unsere Identitäts- und Erbebildung bis heute.