Ringvorlesungsreihe »Identität und Erbe«

Das Graduiertenkolleg 2227 wünscht allen einen erfolgreiches und inspirierendes Jahr 2019!
Inspiration möchten wir Ihnen gleich zum Start ins neue Jahr bieten, und laden Sie daher ganz herzlich zum nächsten Weimarer Vortrag ein: 


8.1.2019, Bauhaus-Universität Weimar
Thomas W. Gaehtgens (Berlin): »Die Beschießung der Kathedrale von Reims im Ersten Weltkrieg«

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges, im September 1914, wurde die Kathedrale von Reims von der Deutschen Armee beschossen und in Brand gesetzt. Das Ereignis löste aufgrund der symboli­schen Bedeutung des Bauwerks als Krönungskirche und Nationaldenkmal weltweite Empörung aus. Die Deutschen galten von nun an als Hunnen und Vandalen, die in den Krieg gezogen seien, die französische Kultur zu zerstören. Der Flut von Propagandaschriften und Postkarten wurde von deutscher Seite mit der Einrichtung des „Kunstschutzes" entgegnet, einer der Armee zuge­ord­neten Abteilung von Denkmalpflegern. In den 1920er Jahren war in Frankreich der Wieder­aufbau der Kathedrale heftig umstritten. Viele setzten sich für die Erhaltung der Ruine als das eindrucksvollste Mahnmal für die Aggression des deutschen Nachbarn ein. Die Erinnerung an die Zerstörung der Ka­thedrale belastete die politischen und kulturellen Beziehungen beider Länder in den folgen­den Jahrzehnten schwer. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg vermochten de Gaulle und Adenauer einen Prozess der Versöhnung zwischen den beiden Ländern einzu­leiten, den sie mit einer Messe in der Kathedrale von Reims symbolisch zum Aus­druck brachten.
 
Thomas W. Gaehtgens war von 1980 bis 2007 Professor für Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. 1992 organisierte er den XXVI. Internationalen Kongreß für Kunstgeschichte in Berlin und nahm von 1992 bis 1996 die Präsidentschaft des Comité International d’Histoire de l’Art (CIHA) wahr. 1995 unterrichtete er als Gastprofessor, von 1998 bis 1999 als Professor des Europäischen Lehrstuhls am Collège de France, Paris. 1997 gründete er in Paris das Deutsche Forum für Kunstgeschichte/Centre allemand d’histoire de l’art, das er bis 2007 leitete. Von 2007 bis 2018 war er Direktor des Getty Research Institutes in Los Angeles, USA. For­schungs­schwerpunkte von Prof. Gaehtgens sind die französische Kunst und Architektur des 18. und 19. Jahrhunderts, amerikanische Kunst und die Geschichte des Museums.
 
Datum: Dienstag, 8.1.2019
Beginn: 18h30 s.t.
Veranstaltungsort: 
Bauhaus-Universität Weimar
Hörsaal A
Marienstr. 13, D-99423 Weimar
 
Veranstaltungsinfo

Veranstaltung auf facebook
Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Dies ist die letzte Veranstaltung in Weimar in diesem Semester.
Die anstehenden Termine und Themen für Berlin finden Sie weiter unten im Überblick.


––––––

Programm Berlin
Technische Universität Berlin
Hörsaal H 111, Hauptgebäude
Str. des 17. Juni 135
10623 Berlin
 
15. Januar 2019
Daniel Drascek (Regensburg)
Immaterielles Kulturerbe. Aushandlungsprozesse und Kontroversen

29. Janaur 2019
Felix Denschlag (Hamburg)
Mythen des kollektiven Gedächtnisses


Podcast

Falls Sie es einmal nicht zu einem der Vorträge im Rahmen der Ringvorlesungsreihe geschafft haben, können Sie diese in unserem Podcast-Bereich nachhören. Streamen Sie hier.
Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 »Identität und Erbe«
Hardenbergstr. 40a, 10623 Berlin

Sitz:
Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin | BH-A 338
+49 (0)30 314-25385
simone.bogner@tu-berlin.de
Unsubscribe    |    View this email in your browser