N E W S L E T T E R  /  F E B  2 0 1 7

Aktuelles 1


In Werte- und Orientierungsdebatten wird gegenwärtig wieder häufig auf ein Konzept rekurriert, das seit zweihundert Jahren im Prozess der Nationenbildung zu beobachten ist: die Konstruktion kollektiver Identität durch die behauptete Einheit von Staat, Geschichte, Volk, Kultur und Erbe. Dem setzen wir die These entgegen, dass Identität und Erbe zwar interdependente Konzepte sind, sie aber beide nicht auf stabile Bedeutungen und Beziehungen verweisen. Identität bezeichnet nicht nur Konzepte positiver Selbstfindung und -bestimmung, sondern auch Konzepte zwangsweiser Eingrenzung und Ausgrenzung durch machtgestützte höhere Instanzen. Erbe bezeichnet in unserem Falle Kulturerbe, das, anders als ziviles Erbe, nicht durch private Verfügungen von Erblassern definiert und weitergegeben wird, sondern durch öffentliche, aktive Aneignung von Erbwilligen. Dies schließt den Fall ein, dass sich zu einer bestimmten Zeit für ein bestimmtes Gut keine Erbwilligen finden. Unsichere Beziehungen und Ambiguitäten sind charakteristisch für das konfliktdurchzogene Feld der Identifikation und Aneignung von Kulturerbe im Zusammenhang mit der Konstituierung von Gemeinschaften aller Größenordnungen.

Weiterlesen



Aktuelles 2


In Werte- und Orientierungsdebatten wird gegenwärtig wieder häufig auf ein Konzept rekurriert, das seit zweihundert Jahren im Prozess der Nationenbildung zu beobachten ist: die Konstruktion kollektiver Identität durch die behauptete Einheit von Staat, Geschichte, Volk, Kultur und Erbe. Dem setzen wir die These entgegen, dass Identität und Erbe zwar interdependente Konzepte sind, sie aber beide nicht auf stabile Bedeutungen und Beziehungen verweisen. Identität bezeichnet nicht nur Konzepte positiver Selbstfindung und -bestimmung, sondern auch Konzepte zwangsweiser Eingrenzung und Ausgrenzung durch machtgestützte höhere Instanzen. Erbe bezeichnet in unserem Falle Kulturerbe, das, anders als ziviles Erbe, nicht durch private Verfügungen von Erblassern definiert und weitergegeben wird, sondern durch öffentliche, aktive Aneignung von Erbwilligen. Dies schließt den Fall ein, dass sich zu einer bestimmten Zeit für ein bestimmtes Gut keine Erbwilligen finden. Unsichere Beziehungen und Ambiguitäten sind charakteristisch für das konfliktdurchzogene Feld der Identifikation und Aneignung von Kulturerbe im Zusammenhang mit der Konstituierung von Gemeinschaften aller Größenordnungen.

Weiterlesen
V E R A N S T A L T U N G E N


24. 01. 2017 /
18:30
Sybille Frank: Critical Heritage Studies und die Sicht der Soziologie auf das Thema.

Bauhaus-Universität Weimar
Hörsaal D

Marienstr. 3
99423 Weimar

Weiterlesen

 

31. 01. 2017 / 18:30
Susanne Hauser: Entwurf und Ort. Entwerfen als lokalisierter Prozess

Technische Universität Berlin
Hörsaal H 2013, Hauptgebäude
Str. des 17. Juni 135
10623 Berlin

Weiterlesen

 

14. 02. 2017 / 18:30
Martina Löw: Zukunft und Erbe. Über Melancholie und Kälte in neuen Stadtentwürfen und Stadtvisionen

Technische Universität Berlin
Hörsaal H 2013, Hauptgebäude
Str. des 17. Juni 135
10623 Berlin

Weiterlesen

Alle Veranstaltungen
I M  F O K U S

HRMagazin.
Festgabe für Hans-Rudolf Meier

Herausgeberkollektiv: Kirsten Angermann, Simone Bogner, Eva von Engelberg-Dočkal, Iris Engelmann, Mark Escherich, Katja Hasche, Torben Kiepke, Daniela Spiegel, Kerstin Vogel, Johannes Warda: HRMagazin. Festgabe für Hans-Rudolf Meier (=Schriftenreihe der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte), Weimar 2016.

Buch
Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 »Identität und Erbe«
Hardenbergstr. 40a, 10623 Berlin

Sitz:
Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin | BH-A 338
+49 (0)30 314-25385
simone.bogner@tu-berlin.de
Unsubscribe    |    View this email in your browser