Instabile Konstruktionen (3. Jahrestagung)

Der Begriff „Konstruktion“ bezieht sich in Architektur und Denkmalpflege zumeist auf die gebaute Welt, in den Sozial- und Kulturwissenschaften hingegen auf die soziale Herstellung symbolischer Sinnwelten. Die materielle Umwelt im Wechselverhältnis zu ihrer sozialen Gemachtheit zu verstehen, ist eines der zentralen Anliegen des Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“. Wer von „Erbe“ im Zusammenhang mit „Identität“ spricht, verspricht oft auch „Kontinuität“ und „Stabilität“. Dabei handelt es sich jedoch um Versprechen, die nur so lange halten, wie sich Menschen auf die damit verbundenen Erzählungen einlassen. Da diese zunehmend hinterfragt werden und der Begriff „Identität“ zu einer umkämpften Kategorie avanciert ist, werden die gewohnten „Konstruktionen“ instabil, was sich insbesondere in Momenten des Konflikts, der bewussten Identitätsaneignung und in Momenten des Verlusts zeigt. In den letzten drei Jahren haben die Kollegiatinnen und Kollegiaten der ersten Kohorte des Graduiertenkollegs den Zusammenhang von Identität und Erbe beleuchtet … Instabile Konstruktionen (3. Jahrestagung) weiterlesen