„Instabile Konstruktionen“ (3. Jahrestagung)

Der Begriff „Konstruktion“ bezieht sich in Architektur und Denkmalpflege zumeist auf die gebaute Welt, in den Sozial- und Kulturwissenschaften hingegen auf die soziale Herstellung symbolischer Sinnwelten. Die materielle Umwelt im Wechselverhältnis zu ihrer sozialen Gemachtheit zu verstehen, ist eines der zentralen Anliegen des Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“. Wer von „Erbe“ im Zusammenhang mit „Identität“ spricht, verspricht oft auch „Kontinuität“ und „Stabilität“. Dabei handelt es sich jedoch um Versprechen, die nur so lange halten, wie sich Menschen auf die damit verbundenen Erzählungen einlassen. Da diese zunehmend hinterfragt werden und der Begriff „Identität“ zu einer umkämpften Kategorie avanciert ist, werden die gewohnten „Konstruktionen“ instabil, was sich insbesondere in Momenten des Konflikts, der bewussten Identitätsaneignung und in Momenten des Verlusts zeigt.

In den letzten drei Jahren haben die Kollegiatinnen und Kollegiaten der ersten Kohorte des Graduiertenkollegs den Zusammenhang von Identität und Erbe beleuchtet und stellen ihre Forschungsergebnisse zu diesen „Instabilen Konstruktionen“ gemeinsam in ihrer dritten und abschließenden Jahrestagung vor. Gleichzeitig stellt die Tagung einen Schulterschluss zur zweiten Kohorte dar, die im Oktober 2019 ihre Arbeit im Kolleg aufnimmt.  

21.-22. November 2019, Technische Universität Berlin (Architekturforum)

PROGRAMMHEFT

Programm

21.11.2019

14.45

Simone Bogner (Berlin): Architektur als Erbepraxis? Vergangenheitsbezüge in den Debatten der Congrès Internationaux d'Architecture Moderne (CIAM) der Nachkriegszeit

Simone Bogner

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21.11.2019

15.15

Oxana Gourinovitch (Berlin): The Presence of the Past:Soviet Modernism and Construction of National Nostalgias. Case Study Lithuanian SSR and Belorussian SSR

Oxana Gourinovitch

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21.11.2019

16.15

Jochen Kibel (Berlin): Identität durch iterative Nicht-Identität? Der instabile Kollektivierungsdiskurs der Bundeswehr und seine Verräumlichung im Militärhistorischen Museum in Dresden

Jochen Samuel Kibel

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21.11.2019

16.45

Claudia Jürgens (Berlin): Iconic Coherence of an Initiation Rite in Senegambia. Visualized Historicities of an Invisible and Intangible Cultural Heritage

Claudia Ba (geb. Jürgens)

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21.11.2019

17.45

Georg Krajewsky (Darmstadt): Erbe konstruieren, Erbe verhandeln. Eine soziologische Untersuchung des Runden Tisches »Koloniales Erbe« in Hamburg

Georg Krajewsky

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21.11.2019

18.15

Gülşah Stapel (Berlin): Ist das türkisch oder kann das weg? Städtische Erbekonstruktionen in Berlin

Gülsah Stapel

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22.11.2019

10.00

Zoya Masoud (Berlin): Snapshots of Memorycide and Moments of Self-Identification with Invisible Monuments in the Old City of Aleppo

Zoya Masoud

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22.11.2019

11.30

Sarah Alberti (Leipzig): Zur Lage des Hauptes. Via Lewandowskys Beitrag zum Ausstellungsprojekt »Die Endlichkeit der Freiheit« – ein ephemeres Einheitsdenkmal im Jahr 1990

Sarah Alberti

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22.11.2019

12.00

Wolfram Höhne (Weimar): Die Erzählung als Denkmal. Nachbilder einer zerstörten Materialität

Wolfram Höhne

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22.11.2019

14.00

Konstantin Wächter (Berlin): Die Berliner Gemeindesynagogen im Deutschen Kaiserreich. Integration und Selbstbehauptung

Konstantin Wächter

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22.11.2019

15.30

Luise Helas (Dresden): Das Bürgerengagement für Dresdens instabiles baukulturelles Erbe 1949–1990

Luise Helas

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22.11.2019

17.00

Benjamin Häger (Berlin): Denkmal als Konstruktion. Identität und Erbe in der amtlichen Denkmalpflege

Benjamin Häger

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22.11.2019

18.15

Ursula Renz (Klagenfurt): Kulturelle Identität? Eine Fehlbezeichnung und ihre Folgen

Ursula Renz

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