Semestertermine

Die Ringvorlesung des Kollegs findet während des Semesters regelmäßig am Dienstag um 18.30 Uhr im Wechsel an den Standorten des Kollegs (Weimar, Berlin, Dessau und Erfurt) statt. Aktuelle Positionen der Kulturerbeforschung werden in einem 45-minütigen Vortrag vorgestellt und diskutiert. Im Archiv des Kollegs können die Tonaufzeichnungen der Vorlesungen nachgehört werden.

15.10.2024

18:30

Erfurt

Renato Cymbalista: Carving out Memory and Heritage in São Paulo, Brazil

The lecture will introduce issues related to memory and heritage in São Paulo, Brazil. The city and the country entered the 21st century under a quite traditional approach concerning heritage and memory. Essentially, theory, practice and tools were very much based upon the traditional instruments of inventory and listing that had been carved out in the 1930s when IPHAN, the national office for heritage, was created. But in the last two decades an amazing updating is taking place: heritage and memory nowadays are diverse, disseminated and multicenter fields. This development took place due to the contact of activists and bureaucrats with experiences in different cities and countries, a renewal of public policies and practices, and the overtaking of memory as a central subject by activistas and social movements.  University is having a pivotal role in the renovation of the field, […]

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29.10.2024

18:45

Weimar

Ibrahim Klingeberg-Behr: Denkmale für Opfer von rechter Gewalt – Erkämpfte Anerkennung

In der Zeit von 1990 bis heute wurden in Deutschland über 180 Menschen durch rechtsextrem motivierte Gewalt getötet. Diese Zahlen stammen aus unabhängigen journalistischen Recherchen. Viele der Taten werden von der Bundesregierung und den zuständigen Landesinnenministerien nicht offiziell als politische Hassverbrechen anerkannt. Ähnlich wie bei der fehlenden offiziellen politischen Anerkennung und oft als Folge davon, sind diese Verbrechen, ihre Opfer und deren Angehörige selten Teil oder Thema einer öffentlichen Debatte oder einer kollektiven Erinnerungskultur. Hierfür scheint es auch an Praktiken, Ästhetiken und Erzählungen zu mangeln, die gleichzeitig die Trauer um ein zufälliges unschuldiges Opfer ausdrücken und die gesellschaftliche Verantwortung für politische Gewalt adressieren. Es sind besonders die Angehörigen, die Überlebenden und die potenziell Betroffenen von rechter Gewalt, die diese Auseinandersetzung immer wieder einfordern und in der jüngsten Zeit auch vermehrt gehört werden.        Abgesehen von einer Hand voll bundesweit bekannter Falle […]

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19.11.2024

18:30

Berlin

Gal Kirn: Contested Heritage of Yugoslav Liberation Struggle in Reverse: From Postsocialist Primitive Accumulation to Partisan Self-Reflexivity of Counter-Archive

The destruction of socialist and federal Yugoslavia did not follow a typical transition process of the 1990s: there was no happy and peaceful transition from socialism to capitalist democracy. Rather, as Boris Buden once claimed, the (post)Yugoslav transition can only be described in one word: a catastrophe. For our focus on »identity and heritage«, I will show how this catastrophe unfolded in the »mnemonic wars« of the late 1980s, which succeeded in weaponizing and nationalising ethnic victimhood and decontextualizing the liberation struggle. The anti-fascist legacy and the memory of the Second World War were increasingly called into question by revisionist ideology. This ideological shift was not only a matter of academic practise (Historikerstreit ala Yugoslave), but prepared the ground for the ethnic wars of the 1990s. What I called a process of »primitive accumulation of nationalist memory« (Kirn, Partisan Counter […]

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26.11.2024

18:45

Weimar

Thomas Schmidt-Lux: Erfolgreicher Kompromiss? Das Leipziger Paulinum als religiös-säkularer Erinnerungsbau (GER)

Am zentral gelegenen Leipziger Augustusplatz befindet sich seit ihrer Gründung im Jahr 1409 die Leipziger Universität. Teil dieser Universität war seit Jahrhunderten auch eine protestantische Kirche. Im Zuge sozialistischen Städtebaus wurde diese 1968 gesprengt und an ihrer Stelle eine neue Universität gebaut. In den 1990er Jahren stellte sich aufgrund baulicher Mängel die Frage, was im Zuge eines neuerlich geplanten Uni-Umbaus eigentlich mit der verschwundenen Kirche passieren sollte. Sollte sie wieder auferstehen? Original rekonstruiert, wie in Dresden? Oder einfach verschwunden bleiben? Oder ganz etwas anderes? Über diese Fragen entbrannten in den 2000er Jahren sehr erbitterte Debatten. Im Ergebnis wurde ein Gebäude errichtet, dass in vielerlei Hinsicht einen Kompromiss darstellte, in seiner Hybridität zugleich etwas Eigenes ist; das neue Paulinum ist Kirche und Aula zugleich.  Im Vortrag soll zum einen den konfliktreichen Debatten und ihren jeweiligen Argumenten nachgegangen werden. Zum anderen soll das bauliche Ergebnis, […]

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17.12.2024

18:45

Weimar

Johanna Blokker: Vom Ende her denken: Verfall, Zerstörung und Abriss als Erfahrung

Weitere Informationen folgen in Kürze.

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14.01.2025

18:30

Berlin

Georgiy Kasianov: Disturbing Past. Perceptions of the Holocaust in Ukraine: Remembrance, Politics and Society (the Case of Babyn Yar)

The paper presents the history of the formation of the collective memory of the Holocaust in independent Ukraine, highlights the process of recognizing the canonical Holocaust narrative in the official memory policy, considers the complexities of its appropriation as an integral part of the Ukrainian national memory narrative, describes the interaction of collective memory of the Holocaust with other memory narratives, and touches upon issues related to revisionism.The topic is considered in the context of the interaction of different mnemonic actors: state institutions, non-governmental organizations, political forces, mnemonic activists, and researchers. The theme is illustrated by the case of the commemoration of the Holocaust in Bayn Yar – the central symbol and memory site of the Holocaust in Ukraine. Special attention is paid to various approaches to the artistic and historical ways of commemorating Babyn Yar’s story by different mnemonic […]

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21.01.2025

18:45

Weimar

Wolfgang Ullrich: Sasha Velour – Eine Identifikationsfigur der Identitätsverweigerung

Die US-amerikanische Drag Queen Sasha Velour ist spätestens mit ihrem „Manifesto of Drag“ (2023) zu einer der maßgeblichen Figuren des queeren Diskurses geworden. Sie sieht sich selbst als „community leader“, misst ihren eigenen Erfolg also daran, dass und wie sie mit ihren (Selbst)inszenierungen zu einer Identifikationsfigur für andere wird. Ausdrücklich versteht sie ihre Arbeit aber nicht als Identitätspolitik, d.h. sie will nicht eine laute Stimme speziell für Queere oder andere Minderheiten sein. Vielmehr verfolgt sie mit ihrer künstlerischen Arbeit das Ziel, möglichst unterschiedliche Menschen um sich zu sammeln, die allein darin übereinkommen, sich von geschlechtsspezifischen Topoi, ja von essentialistischen Körperbegriffen befreien zu wollen. In postmoderner Tradition negiert sie also einen starken Begriff von ‚Identität‘, ja sucht nach Strategien, mit denen jegliche feste Identitätszuschreibung unterlaufen und so verweigert wird. Dabei operiert sie häufig mit freien Re-enactments von Ikonografien aus der Kunst- […]

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28.01.2025

18:30

Berlin

Larissa Förster: Die Wiederherstellung von Eigentum, Zugang, Wissen, Beziehungen und Möglichkeiten. Reflexionen zur Restitution von kulturellem Erbe zwischen Deutschland und Namibia.

Weitere Informationen folgen in Kürze.

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