Tazalika M. te Reh (Köln): Swing Time — Von der Haitianischen Revolution und städtischen Räumen  

Es gibt Räume in europäischen Städten, in denen wir besonders gerne leben, weil die Häuser hohe Decken und Fassaden mit Stuck daran haben. Sie sind solide gebaut und wohl temperiert, und als geographische Räume erzählen sie von Reichtum und Wohlstand vergangener Tage.

Dann gibt es geschichtliche Ereignisse, wie die Haitianische Revolution, die sowohl zeitlich als auch örtlich weit entfernt zu sein scheinen. Wie präsent diese nicht-geographischen Räume sind, wie sie uns und die Räume, die wir bewohnen prägen, wie wir sie mit geographischen Räumen zusammendenken müssen, um zu verstehen, in welchen rassifizierten Räumen wir uns bewegen — darum wird es in Swing Time gehen.

Dr. phil. Tazalika M. te Reh, Dipl.-Ing. M.A. (*1972, Architektin und Kulturwissenschaftlerin) Studium der Architektur in Köln, Bochum und an der Kunstakademie Düsseldorf. Promotion an der TU Dortmund. Tätigkeit in Architekturbüros in Köln und Boston. Sie arbeitet interdisziplinär in den Bereichen Architekturpraxis, Lehre, Mentoren- und Kuratorenschaft und visuellem Immobilienmarketing. Seit 10 Jahren beschäftigt sie sich mit rassifizierten Räumen. Hierzu stellt sie Zusammenhänge zwischen gebauter und entworfener Umwelt, Geschichte und Wissensproduktion her — Kontexte, die sich als geographische und nicht-geographische Räumen lesen lassen, und sie erforscht die Anwendbarkeit ihrer Erkenntnisse in konkreter Architektur.
Lehrtätigkeit in Dortmund, Salzburg und Köln zu den Themen Racialized SpacesGlobal Citizenship und Baugeschichte. Für ihre Forschung erhielt Tazalika M. te Reh 2013 ein Stipendium des Salzburg Global Seminar und 2012 ein Stipendium der Mercator Stiftung. 2014 war sie Gastwissenschaftlerin an der Columbia University und dem Schomburg Center for Research in Black Culture, New York.

Fachhochschule Erfurt
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