Ulrike Auga (Hamburg): „Kultur“, „Religion“ und die Identitätsfalle – Epistemologische Anfragen

Der Vortrag setzt sich kritisch mit der Frage nach „Kultur“ und „Identität“ insbesondere mit Blick auf religiöse Zugehörigkeiten auseinander. Den Ausgangpunkt bilden die Ausführungen von Samuel P. Huntington in „Kampf der Kulturen“ (1996), mit denen er in die Identitätsfalle nicht nur tappte (Amartya Sen), sondern eilte.

Um epistemische Gewalt zu vermeiden, sollte eher von fluiden Zugehörigkeiten gesprochen werden. Auch Huntingtons Geschichtsbild wird kritisiert. Der Vortrag zeichnet das Aufkommen des Identitätskonzeptes, seine Verankerung in rechten wie linken Diskursen nach und zeigt einen Ausweg in der Konzeptualisierung der intersektionalen Kategorien „Geschlecht“, „Race“, „Nation“, „Klasse“, etc. sowie „Religion“ – nicht als Identitätskategorien sondern als diskursive, intersektionale, performative Kategorien der Wissensproduktion (DIP) (Ulrike E. Auga). Dazu werden wissenskritische Ansätze (José Esteban Muñoz) mit post- und dekolonialen Stimmen (Tomoko Masuzawa, Saba Mahmood) ins Gespräch gebracht. Der Vortrag stellt Alternativen zum Identitätsbegriff in der Gestalt von Subjektformation, Handlungsmacht und „menschlichem Blühen“ jenseits von Identität auch im Kontext von Religion vor.

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Raum Bib 014