Achim Saupe (Potsdam): Zeitschichten. Zur Konstruktion von Authentizität und Identität

Der Vortrag analysiert die multiple Sichtbarmachung von Zeitschichten in der Erinnerungskultur seit den 1990er Jahren, und zwar im Bereich von Gedenkstätten, im Stadtraum sowie in der Denkmalpflege. Ausgehend von Reinhart Kosellecks Verständnis von Zeitschichten als Ausgangspunkt einer Theorie historischer Zeiten beschäftigt sich der Vortrag mit der theoretischen und praktischen Reichweite eines Konzepts und der Frage, inwiefern das Zeitschichten-Theorem Teil eines Historizitätregimes zu verstehen ist, das auf neue Weise zur Konstruktion von Authentizität und Identität beiträgt.

Achim Saupe, geb. 1972, ist Koordinator des Leibniz-Forschungsverbunds Historische Authentizität und seit 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam. Er studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Philosophie an der Freien Universität Berlin und promovierte eben dort. Stipendiat der Evangelischen Studienstiftung Villigst. Forschungsaufenthalt am Deutschen Historischen Institut London.  Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Geschichte der Geschichtskultur sowie der Theorie der Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Veröffentlichungen u.a.: Gebaute Geschichte. Historische Authentizität im Stadtraum (hrsg. zusammen mit Christoph Bernhardt und Martin Sabrow), Göttingen: Wallstein 2017; Authentisierung im Museum. Ein Werkstatt-Bericht (zusammen mit Thomas Eser, Michael Farrenkopf, Dominik Kimmel und Ursula Warnke), Mainz: Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums 2017. Zugleich online und open access erschienen bei: Heidelberg: Propylaeum 2017; Historische Authentizität, Göttingen: Wallstein 2016 (zusammen mit Martin Sabrow); Der Historiker als Detektiv – der Detektiv als Historiker. Historik, Kriminalistik und der Nationalsozialismus als Kriminalroman, Bielefeld: transcript 2009.