Barbara Schönig (Weimar): Wohn-Wende in Ostdeutschland. Ein Blick auf Transformation als Erbe aus Sicht der Interdisziplinären Wohnungsforschung

Das Wohnen prägt wie kaum etwas Anderes unser persönliches Leben, unsere Alltagserfahrungen und sozialen Beziehungen aber auch unsere Städte – und folglich auch unsere Erinnerungen. Ändern sich im Zuge gesellschaftlicher Transformationen auch die konstitutiven Strukturen des Wohnens – das Wohnungsregime – dann werden diese Transformationen im unmittelbaren Alltag und persönlichen Schutzraum erlebbar und verändern zugleich die Gestalt unserer Städte, Dörfer und Landschaften und werden zu einem Baustein erlebter und erinnerter Erfahrungen. Der Vortrag nutzt die Forschungsperspektive der Interdisziplinären Wohnungsforschung um zu ergründen, wie die Restrukturierung der Wohnungsversorgung in Ostdeutschland das Wohnen verändert hat und zu einem eigenen Baustein kollektiver und gleichwohl höchst individualisierter Transformationserfahrung nach 1990 wurde.

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig ist seit 2012 Professorin für Stadtplanung und seit 2013 Direktorin des Instituts für Europäische Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar. Nach ihrem Studium der Neueren deutschen Literatur und Kunstgeschichte sowie Stadt- und Regionalplanung in Berlin und Columbus/Ohio (USA) lehrte sie an der TU Berlin und anschließend an der TU Darmstadt. 2009 promovierte sie an der TU zur Rolle zivilgesellschaftlicher Akteur/innen in metropolregionaler Planung in den USA. Soziale Wohnungsversorgung, Stadtentwicklung und Planung im Kontext gesellschaftlicher Transformation stehen im Fokus ihrer Forschung. Sie ist u. a. Mitherausgeberin der Reihen „Interdisziplinäre Wohnungsforschung“ sowie „Stadt, Raum und Gesellschaft“.

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