Uta Bretschneider: „Lost Places“ als ephemere Denkmale der Transformationszeit (GER)
Mit dem Ende der DDR gingen tiefgreifende Umbrüche einher, die alle Lebensbereiche erfassten. Es waren Allesandersjahre, in denen zugleich vieles möglich schien. Es waren Jahre des Aufbruchs, deren fluide Strukturen neue Wege denk- und gangbar werden ließen. Doch zugleich verschwanden Sicherheiten und Gewissheiten, starben Betriebe der volkseigenen Vergangenheit, erodierten Beziehungen, wanderten tausende Menschen ab. Bis heute zeugen die Architekturen zahlreicher ostdeutscher Klein- und Mittelstädte von den Umbruchserfahrungen dieser sogenannten Transformationszeit. Auch wenn Rathäuser und Marktplätze längst fröhlich bunt leuchten, an den Rändern klaffen Lücken, wirken die eingeschlagenen Fenster leerstehender Gebäude wie tote Augen. Diese „Lost Places“ gelten vielen Menschen vor Ort als „Schandflecke“, materialisieren sie doch auf schwer zu ertragende Art das Scheitern. Und zugleich taugten sie oft auch dazu, als Zeitzeugen oder ephemere Denkmale der Transformationszeit befragt und gelesen zu werden. Der Vortrag lädt zum genaueren Hinsehen und zu […]
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