Semestertermine

Die Ringvorlesung des Kollegs findet während des Semesters regelmäßig am Dienstag um 18.30 Uhr im Wechsel an den Standorten des Kollegs (Weimar, Berlin, Dessau und Erfurt) statt. Aktuelle Positionen der Kulturerbeforschung werden in einem 45-minütigen Vortrag vorgestellt und diskutiert. Im Archiv des Kollegs können die Tonaufzeichnungen der Vorlesungen nachgehört werden.

06.05.2025

18:30

Katharina Rotté: Travertinschichten: Geologie und Architektur in Rom (DE)

Travertin ist ein Gestein, das aufgrund seiner Morphologie zum Nachdenken über Geologie anregt: Die charakteristischen Bänderungen sind Spuren der Schichten, in denen dieses Süßwasserkalksediment wächst. In der Stadt Rom begegnet man dieser geologischen Evidenz überall. Der Vortrag nimmt dies zum Anlass, Bauen als geomorphen Vorgang zu beschreiben und die Genese der Stadt Rom allegorisch mit der Petrologie des Travertins zu parallelisieren.

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13.05.2025

18:45

Weimar

Jochen Kibel: Widerständiges Wohnen in kolonialen Räumen (DE)

Subjektivierung, Raum und die subjects of rights des kolonialen Urbanismus Das koloniale Erbe Kenias besteht sowohl in der kolonialen Raumplanung und der Etablierung einer Plantagenwirtschaft, die Millionen von Kenianer*innen zu Landlosen machte, als auch in den Wohnarchitekturen des kolonialen Urbanismus. In Nairobi wurde Architektur während des Kolonialismus zur Segregation, Fixierung, Kontrolle und zum Versuch der räumlichen Formierung kolonialer Subjekte eingesetzt. Gleichzeitig wurden diese Raumpolitiken in Kenia stets unterlaufen, nicht nur durch die Unabhängigkeitsbewegung der Mau Mau, sondern auch in den Alltagspraktiken der Bewohner*innen kolonialer Architekturen.

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20.05.2025

18:30

Berlin

Áine Ryan: Materielle Zeichen (Material Tells): Die räumliche Erkundung einer Alltagslandschaft anhand eines volkstümlichen Bautyps. (EN)

Der Vortrag beschreibt eine erlebte Landschaft der gälisch-irischen Gesellschaft, die über bestimmte Landschaftsmerkmalen konstituiert wurde. Zu diesen Merkmalen zählen Ballspielfelder, die zugleich als soziale Räume zu verstehen sind, von denen viele während der englischen Kolonialherrschaft gebaut wurden. 

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27.05.2025

18:45

Weimar

Elisaveta Dvorakk: Affekt und Identifikation. Ästhetische und epistemologische Potenziale der Aftermath-Fotografie (GER)

Die Aftermath-Fotografie beschäftigt sich mit den Spuren und Nachwirkungen von Gewalt, ohne das eigentliche Geschehen zu zeigen. Im Vortrag werden die epistemologischen Potenziale dieses fotografischen Genres analysiert, das sich an der Schnittstelle von Ästhetik, Bildkritik und Wissensproduktion bewegt. Ausgangspunkt ist die Frage, wie Aftermath-Fotografien in einer Episteme der Sichtbarkeit agieren, in der Gewalt meist entweder unsichtbar bleibt oder in Form hyperaffektiver und -ästhetisierter Schockbilder medial zirkuliert.

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03.06.2025

18:30

Berlin

Darja Jesse: »ein einigendes Band des Geistes zwischen allen Deutschen«. Neue und alte Legitimationsformeln für das Germanische Nationalmuseum nach dem Zweiten Weltkrieg (DE)

Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg wurde 1852 auf Initiative des Juristen und Sammlers Hans von und zu Aufseß (1801–1872) als öffentliche Stiftung gegründet. Der von Aufseß formulierte Auftrag war ambitioniert; so sollte das Museum mit seinen Beständen zur deutschen Geschichte, Literatur und Kunst das »Eigenthum der deutschen Nation« verwahren.

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