Darja Jesse

Kurzvita

  • 2019/2022 Lehrbeauftragte an der Technischen Universität Dresden, Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte 
  • 2019 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kulturhistorischen Museum Magdeburg
  • 2017–2019 Freie Mitarbeiterin im Museum Barberini Potsdam, Bereich Bildung und Vermittlung 
  • 2017-2018 Wissenschaftliche Volontärin im Deutschen Historischen Museum, Abteilung Sammlungen
  • 2015–2016 Studentische Mitarbeiterin im Forschungsprojekt »Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance« und 2016 am SFB »Transformationen der Antike« an der Humboldt Universität zu Berlin
  • 2012–2013 Praktika am Goethe-Institut, Madrid (Abteilung Programm), in der Alten Nationalgalerie, Berlin und im Museum Casa di Goethe, Rom
  • 2007–2016 Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin und der Universidad Complutense de Madrid

Kontakt

Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“
D-10623 Berlin

darja.jesse[at]tu-berlin.de

»A Potential Threat to the World«? Zur Genese, Funktion und Rezeption der German War Art Collection

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Konvolut NS-konformer Kunst unter der Bezeichnung German War Art Collection (GWAC) in die USA verbracht. Diese Sammlung entstand im Auftrag der US-amerikanischen Militärregierung, da vermutet wurde, dass das propagandistische Potential der Kriegskunst in Deutschland weiterhin wirksam sein könnte. Heute befindet sich der Großteil dieses Bestands im Deutschen Historischen Museum. 

Kein anderes Konvolut an NS-konformer Kunst weist eine vergleichbar komplexe Sammlungs- und Rezeptionsgeschichte auf. Der Bestand bietet einerseits eine umfassende Grundlage, um den Entstehungszusammenhang der Werke und das Selbstverständnis der Künstler – mit all den möglichen biografischen Brüchen, Widersprüchen und Kontinuitäten – zu erforschen. Andererseits ist die GWAC als Produkt der Nachkriegszeit zu betrachten und ihre Genese ist im Zusammenhang der US-amerikanischen Besatzungspolitik zu untersuchen, zumal diesem Aspekt in der Forschung bislang kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde.


Veröffentlichungen

  • Eine Bedrohung für die Welt. Die German War Art Collection und der Topos der gefährlichen Kunst, in: Nereida Gyllensvärd und Robin Augenstein (Hrsg.), Die Sichtbarkeit der Idee. Zur Übertragung soziopolitischer Konzepte in Kunst und Kulturwissenschaften“ (in Vorbereitung).
  • Kanon und Konflikt. Kunst aus dem Nationalsozialismus in deutschen Kunstmuseen, in: Symposium Culture@Kultur, 4 (2022), S. 1–12. DOI: https://doi.org/10.2478/sck-2022-0001.
  • [Rezension zu:] Die Liste der »Gottbegnadeten«. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik, Ausstellung, Deutsches Historisches Museum, 27.08.2021–05.12.2021 Berlin, in: H-Soz-Kult, 16.10.2021, URL: www.hsozkult.de/exhibitionreview/id/rezausstellungen-387.
  • [Rezension zu:] Meike Hoffmann und Dieter Scholz (Hrsg.), Unbewältigt? Ästhetische Moderne und Nationalsozialismus. Kunst, Kunsthandel, Ausstellungspraxis, Berlin 2020, in: ArtHist.net, 20.01.2021, URL:https://arthist.net/reviews/23603.
  • Über NS-Raubkunst, Verantwortung und Restitution, in: DHM–Blog, Dezember 2018, URL: https://www.dhm.de/blog/2018/12/03/geschichten-aktuell-ueber-ns-raubkunst-verantwortung-und-restitution/(mit Susan Geißler).
  • Ostpreußen für die Ostmark. »Borussia« und der »Sonderauftrag Linz«, in: Fritz Backhaus, Brigitte Reineke (Hrsg.), Rückansicht. Die verborgene Geschichte eines Gemäldes von Adolph Menzel, Berlin 2018, S. 24–28.
  • Vom Atelier ins Schloss. Die Entstehung des Gemäldes »Borussia«, in: Fritz Backhaus, Brigitte Reineke (Hrsg.), Rückansicht. Die verborgene Geschichte eines Gemäldes von Adolph Menzel, Berlin 2018, S. 10–13, URL: https://www.dhm.de/assets/DHM/Download/Sammlung/Forschung/Rueckansicht_1-35_Online_150dpi.pdf

Vorträge

  • »Soldatenbilder in der German War Art Collection. Konstruktionen des ›Soldatischen‹ zwischen Repräsentation, Nachwuchswerbung und Zukunftsvisionen«, Konferenz »Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder im Nationalsozialismus«, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München, 10. Oktober 2021.
  • »Prevention Through Exclusion. The Politics of Art in the American Occupation Zone in Postwar Germany«, Vortragsreihe »German History – Politics and the Arts«, University of Cambridge, 18. März 2021.
  • »›A Potential Threat to the World?‹ The Visual Framework of Safety in Post-War Germany«, Konferenz »Cultural Perceptions of Safety«, Open Universiteit, Utrecht, 21. Januar 2021.
  • »Kunst, Politik und Strategien des Verbergens im Nachkriegsdeutschland«, Studierendentag »Vom Verbergen und Zeigen«, Draiflessen Collection, Mettingen, 4. Dezember 2020.
  • »›Objects of purely cultural or historic value‹. Kunst, Politik und die Ambivalenz im Umgang mit der German War Art Collection«, Graduiertensymposium »Ästhetik der Sichtbarkeit«, Humboldt-Universität zu Berlin, 20. November 2020.
  • »›Making A Full and Just Estimate of the Nazi Character, Spirit and Times‹. Dealing with German War Art in the Post-War Period«, Konferenz »Actual Problems of Theory and History of Art«, Staatliche Universität Sankt Petersburg, 27. Oktober 2020.
  • »Kanon und Konflikt. Die Präsentation der NS-konformen Kunst in deutschen Museen«, Forschungstag »Inszenierung des Erbes im deutschsprachigen Raum«, Université Toulouse–Jean Jaurès, 9. Oktober 2020.
  • »›A Potential Threat to the World?‹ Narrating Ambiguities of Difficult Objects«, Public History Summer School, Uniwersytet Wrocławski, 5. Juni 2020.