Marcus Funck (Berlin): Böses Erbe. Antisemitische und rassistische Relikte im öffentlichen Diskurs

In den wiederholten Auseinandersetzungen über Straßennamen, materielle Artefakte an öffentlichen Gebäuden oder Denkmäler spiegeln sich Deutungskämpfe über den richtigen Umgang mit schwierigem historischem Erbe. Anhand ausgewählter aktueller Beispiele diskutiert der Referent unterschiedliche Bedeutungsebenen „kulturellen Erbes“ für je unterschiedliche Akteure und betont die Kontextabhängigkeit der jeweiligen Bewertungsmaßstäbe und Umgangsempfehlungen.

Marcus Funck studierte Geschichte, vergleichende Literarturwissenschaften, Soziologie und Kanada-Studien sowohl in Deutschland als auch in Kanada. Seinen Bachelor machte er in Kanada-Studien, seinen Master in Geschichte und 2003 erhielt er seine Promotion von der TU Berlin. Nach einer Assistentenstelle an der Universität Marburg ging Marcus Funck 2006 an die York University in Toronto, wo er am Canadian Centre for German and European Studies arbeitete. Seit 2011 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin.
Seine Forschungsschwerpunkte umfassen ein breites Themenumfeld, die das moderne Deutschland sowie die europäische und transatlantische Geschichte (19. und 20. Jhd.) betreffen. Genauer spezialisiert hat er sich dabei auf die Geschichte des deutschen Adels, Militärgeschichte und Stadtgeschichte.
Aktuell liegt sein Fokus auf der Populismus-Bewegung in der westlichen Welt und den deutschen Konzepten von „Volk“ und „Identität“. Diese stellt er der Geschichte und der politischen Philosophie von Multikulturalität gegenüber. Neben seiner akademischen Arbeit äußert er sich regelmäßig auf verschiedenen medialen Kanälen zu aktuellen politischen Angelegenheiten im öffentlichen Diskurs.

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