Annika Sellmann

Kurzvita

  • 2021–2022 Freiberufliche Tätigkeit, städtebauliche Denkmalpflege
  • 2017–2019 wissenschaftliches Volontariat, Museum Angewandte Kunst Frankfurt
  • 2015–2017 Masterstudium Denkmalpflege / Heritage Conservation, Otto-Friedrich-Universität Bamberg 
  • 2014–2015 Studentische Mitarbeit, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Sammlung Fotografie und Neue Medien
  • 2009–2015 Magisterstudium Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Universität Aix-Marseille

Kontakt

Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“
D-10623 Berlin

Sitz: Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin | Raum BH-A 339/340 a.sellmann[at]tu-berlin.de

Vielfältige Lebensräume – Die Integration baulichen Erbes in Stadtentwicklungsprozesse am Beispiel des Modellprogrammes des Europäischen Denkmalschutzjahres 1975

Mein Blick richtet sich auf die 1970er Jahre, eine prägende Zeit für die institutionellen Strukturen und Muster der öffentlichen Wahrnehmung der Denkmalpflege, die bis heute fortbestehen. Im Europäischen Denkmalschutzjahr (EDSJ) 1975 gewann neben dem traditionellen Einzelmonument das räumlich zusammenhängende Bauensemble sowohl im fachlichen Diskurs über Bestandserhalt als auch in der Öffentlichkeit an Bedeutung – ein zweites Mal nach seinem Aufkommen Ende des 20. Jahrhunderts. Im Rahmen eines vom Europarat initiierten Modellstadtprogrammes sollte die Methode eines in Stadtplanungsprozesse integrierten konservatorischen Bauerhalts (integrated conservation) in 51 Orten aus 17 Ländern zur Anwendung kommen und einen neuen, an den aktuellen gesellschaftlichen Bedürfnissen orientierten Umgang mit baulichem Erbe demonstrieren.

Obwohl dem EDSJ innerdisziplinär große Bedeutung beigemessen wird, wurden bisher vor allem die schriftlichen Zeugnisse des EDSJ rezipiert, nicht aber die im Rahmen des Modellstadtprogrammes gefassten Sanierungsgebiete. Das Dissertationsprojekt fokussiert zusammenhängende städtische Strukturen, die gleichermaßen alltägliche Funktionen als Wohn- und Lebensraum erfüllen, wie auch als Anker für urbane, lokale, überregionale oder nationale Identitätskonstruktionen dienen. Mich interessiert, ob die Arbeit mit einem Planungswerkzeug, das Auseinandersetzungen um bauliches Erbe bereits auf einer frühen Stufe mit den Interessen aller beteiligter Instanzen (Stadtplanung, Architektur, Anwohner:innen, Bürger:innen) zusammenführt, zu Entscheidungen zugunsten heterogener Stadträume führt. Dabei werden nicht nur die Rolle der professionellen, (neu-) institutionalisierten Akteur:innen und Möglichkeiten der Teilhabe ins Licht gerückt, das Herausarbeiten von Wechselwirkungen mit Homogenisierungsphänomenen soll auch einen Beitrag zu Diskursen um städtebauliche Denkmalpflege, Stadtbild und Rekonstruktion leisten.


Veröffentlichungen (Auswahl)

Heritage, Instandbesetzung und fiktive Heimaten. Annika Sellmann im Gespräch mit Gerhard Vinken, in: Mythos Handwerk, Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Museum Angewandte Kunst Frankfurt, Kunstgewerbemuseum Dresden, Vorarlberg Museum Bregenz und Werkraum Bregenzerwald, Wien 2022, S. 42–45.

Frank Aulbach, Annika Sellmann: Blicke auf Kirbergs Alte Kellerei, Spuren der Geschichte: erforscht, aufgearbeitet und wieder sichtbar präsentiert, in: Denkmal Hessen, Zeitschrift des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen (Nr. 1), 2021, S.44–48.

Hausgarten und Kleingarten, in: Christina Treutlein, Philipp Sturm, ernst-maygesellschaft e. v.: mayhaus, Stuttgart 2021, S.111–121.

Klaus Klemp, Annika Sellmann, Matthias Wagner K, Grit Weber (Hg.): Moderne am Main 1919–1933, Katalog anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Museum Angewandte Kunst Frankfurt, Stuttgart 2019.

Vorträge (Auswahl)

„Solarkataster – der Weg zur Kartierung“, 8. Hessisches Denkmalgespräch, Freilichtmuseum Hessenpark, 7.10.2022.

„Die Gartenlauben von Margarete Schütte-Lihotzky“, Vortrag für die ernst-may-gesellschaft e.V. im Vereinsheim des KGV-Heddernheim e.V., Frankfurt am Main, 15.09.2022.

„Wider das rasche Schwinden – Ein Archiv für die „Ländlichen Denkmäler der Kultur“ im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg 1898–1915“, Collecting Loss, 2. Jahrestagung des DFG-Graduiertenkollegs 2227 “Identität und Erbe”, Weimar 16.11.18 (Aufsatz in Tagungsband: Weimar 2021, S. 32–41).