Olga Juutistenaho

Kurzvita

  • geb. 1991 in Tampere, Finnland
  • seit 2022 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, DFG-Graduiertenkolleg „Identität und Erbe“, TU Berlin
  • 2018-2022 M.Sc. Architektur, Aalto-Universität, Helsinki, Finnland
  • 2020-2022 Redaktionssekretärin, The Finnish Journal of Urban Studies (Yhdyskuntasuunnittelu)
  • 2017-2021 M.Sc. Landschaftsarchitektur, Aalto-Universität
  • 2018-2019 Austauschstudium, Urban Design, TU Berlin
  • 2014-2017 B.Sc. Landschaftsarchitektur, Aalto-Universität
  • 2011-2014 B.Sc. Architektur, Technische Hochschule Chalmers, Göteborg, Schweden

Kontakt

Technische Universität Berlin
Fakultät VI – Planen Bauen Umwelt
Institut für Stadt- und Regionalplanung
Fachgebiet Denkmalpflege
DFG-Graduiertenkolleg 2227 „Identität und Erbe“
D-10623 Berlin

Sitz: Ernst-Reuter-Platz 1 | BH-A 339
D-10587 Berlin
juutistenaho[at]tu-berlin.de

Kartografie der finnischen Erinnerungskultur und Geschichtspolitik der Nachkriegszeit im Stadtraum von Helsinki

Kriege, Konflikte und Katastrophen sind ein zentraler Teil des europäischen kollektiven Gedächtnisses. Vor allem der Zweite Weltkrieg ist ein geteiltes Trauma für viele europäische Nationen und Identitäten. Andererseits existiert in jedem Kontext eine eigene Interpretation dieser Erinnerung. In Finnland wird der Krieg oft durch ein patriotisches Heldennarrativ betrachtet und als Kampf für die Unabhängigkeit und Demokratie gegen den aggressiven Nachbarstaat, die Sowjetunion, gesehen: die Gebietsverluste und Kriegsschulden sind ein bitteres Trauma. Die sogenannte Waffenbrüderschaft mit der deutschen Wehrmacht wird dagegen nicht im selben Maße berücksichtigt. 

In meiner Forschung möchte ich herausfinden, wie das Trauma und die Erinnerung des Krieges räumlich im Stadtraum von Helsinki bearbeitet worden sind. Die Hauptstadt repräsentiert die Erinnerungs- und Identitätspolitiken des Nationalstaates Finnland, und spiegelt dadurch eine autorisierte Perspektive der Vergangenheit wider. Aufgrund seiner Lage zwischen dem Westen und dem Osten Europas ist das Selbstverständnis Finnlands komplex und aus einer internationalen Sicht kurios. In dieser Forschung ist das Ziel, eine kritische Analyse über die räumlichen Aspekte der Erinnerungskultur und der Geschichtspolitik in Helsinki darzustellen, sowie eine Positionierung des finnischen Kontexts im internationalen Vergleich. 


Vorträge (aktuell)

“The end of (spatialized) Finlandization? The fate of Soviet statues in Finland in 2022”. War on monuments: Debates over Russian/Soviet heritage in Eastern and Central Europe since 2022, Estnische Kunstakademie (online), 16.5.2023

“Kiveen hakattuja tulkintoja – suomalaisen kaupunkitilan menneisyyden narratiivit”. Kaupunkitutkimuksen päivät, Urban Studies Conference, Universität Turku, 5.5.2023

“Making amends with the past – approaching cultural trauma through built heritage”. ATUT, 14th Symposium of Architectural Research, Universität Tampere, 20.10.2022